Sicilia - è più.......

Berichte von 05/2017

Donnerstag, 25.05.2017 Arrivederci Sicilia

Heute, zu Christi Himmelfahrt, verlassen wir nach 39 Tagen das eigentliche Ziel dieser Reise. Ca. 1800 km haben uns entlang der Küste sowie mit Abstechern ins Landesinnere Sizilien erleben lassen. Wir haben sehr viele wunderbare Eindrücke mitgenommen, leider aber auch viel Fehlverhalten, was den Umgang mit der Umwelt anbelangt. 

Nach 14 ruhigen und erholsamen Tagen in Marinello fahren wir heute nach Messina (noch immer so unattraktiv und schmutzig wie bei der Anreise) mit der Fähre zurück aufs italienische Festland.

Weil der Aufenthalt in Sizilien kürzer ausgefallen ist als geplant, werden wir die gewonnene Zeit im Osten Süditaliens an der Adria im Salento und Gargano verbringen. 

Am Weg dorthin kehren wir heute in Tropea ein, wo es uns schon über die Osterfeiertage so gut gefallen hat.

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Sonntag, 14.05.2017 Tyndaris und die Laghetti di Marinello

Wir sind jetzt seit drei Tagen hier und geniessen die Annehmlichkeiten des stationären Aufenthaltes. Das Meer erleben wir als ruhige Lagune, wunderbar zum Schwimmen. Im benachbarten Oliveri, das wir mit dem Mofa erreichen, gibt es alles, was wir für unser leibliches Wohl benötigen - insbesondere Fisch.

Unmittelbar neben dem Campingplatz beginnt das Naturreservat Laghetti di Marinello mit seinen Lagunenseen. Heller Sand leuchtet im Kontrast zum tiefen Türkis des Wassers. Dorthin geht unser gestriger Abendspaziergang.

Am heutigen Muttertag pilgern wir direkt von unserem Platz weg auf den markanten Felsklotz hoch über dem Meer, auf dem sowohl das antike Tyndaris liegt, sowie das Heiligtum der Madonna Nera ( "Schwarz bin ich, aber schön") in einer gewaltigen Basilika. 

Der 1 1/2stündige Aufstieg ist steil und beschwerlich, aber die wunderbaren Ausblicke auf die unter uns liegenden Laghetti sowie auf die Liparischen Inseln sind einmalig. Oben angekommen befinden wir uns mitten in einer Prozession zu Ehren der Schwarzen Madonna, an der fast ausnahmslos Inder und /oder Pakistani teilnehmen. Nach einer kleinen Ruhepause bewältigen wir den ähnlich anstrengenden Abstieg.

 

 

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Donnerstag, 11.05.2017 Cefalu

Gestern verbringen wir noch einen schönen, windigen Tag hier am Strand ( sogar mit Baden), fahren aber heute nach Cefalu. Über Nacht ist ein heftiger heisser Sturm aufgezogen, der ein Bleiben nicht sinnvoll macht.

Nach Cefalu sind es nur wenige Kilometer und wir parken nahe der Altstadt. Wieder erleben wir eine Bilderbuchszenerie. Schön ist vor allem der mächtige normannische Dom mit seinen Mosaiken sowie das malerische Hafenviertel mit anschließendem Strand.

Wir wollen heute an einen der schönsten Strandabschnitte Siziliens nach Oliveri-Marinello unterhalb des antiken Tyndaris kommen, um dort für einige Zeit zu bleiben. Die Fahrt dorthin entlang der schön ausgebauten Küstenstraße ist nur mit aktivierter Klimaanlage möglich. Es weht stürmischer Südwind und das Aussenthermometer zeigt bis zu 35°.

Der Campingplatz in Marinello entspricht unseren Erwartungen und wir freuen uns die nächste Zeit hier zu genießen.

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Dienstag, 09.05.2017 Nach Cefalu

Westlich von Cefalu erstreckt sich ein kilometerlanger Strand aus Kies und Sand, die Spiaggia Salinelle. Direkt am bewegten Meer beziehen wir unseren Platz für die nächsten Tage.

Wir stehen wunderbar frei hier und da der Wind heftig bläst, können wir auch die sportlichen Fähigkeiten einiger Surfer und Kiter bewundern.

Der geplante Besuch von Cefalu scheitert am Umstand, dass sich hier gerade heute der gesamte Tross für die 4.Etappe des 100. Giro d'Italia versammelt. Ein gewaltiges Verkehrschaos mit Strassensperren - wir müssen umkehren. 

Am Abend bewundern wir beim Spaziergang durch die kleine Strandsiedlung Wandelröschen, die hier als Hecke gezogen werden.

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Montag, 08.05.2017 Villa Romana del Casale

Gut ausgeruht am Agricasale werden wir uns heute einen besonderen kulturellen Leckerbissen genehmigen. 

Die im 4.Jhdt.n.Chr. errichtete Villa Romana del Casale gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Siziliens. Der hervorragende Zustand ist einem Erdrutsch zu verdanken, der sie für lange Zeit mit Schlamm bedeckte. Heute kann man über 3500 m² Mosaikfußböden, die hunderte farbenreiche und lebendige Geschichten aus Mythologie und Jagd darstellen, bewundern. 

 

Wir nehmen uns genug Zeit um alle diese schönen Mosaikarbeiten zu bewundern. 

Und dann zieht es uns wieder Richtung Küste, wo wir nachmittags ca. 15 km vor Cefalú einen wunderbaren freien Stellplatz wieder mal direkt am Wasser beziehen. Auf einen ausgedehnten Strandspaziergang folgt der schon fast obligate Sonnenuntergang.

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Sonntag, 07.05.2017 Enna und Piazza Armerina

Für die nächsten zwei Tage fahren wir landeinwärts zum geographischen Mittelpunkt Siziliens nach Enna. Wieder gönnen wir uns den Luxus die Autobahn zu benutzen. Die Fahrt führt uns in eine anmutige und farbenprächtige Berglandschaft.

 

Die gut erhaltene Altstadt von Enna hockt auf dem Gipfelkamm eines schroffen, fast 1000 m hohen Berges und bietet viele schöne Panoramen in allen Farben. Am Horizont sehen wir wieder den noch immer schneebedeckten Etna.

 

Insgesamt haben wir uns mehr erwartet, wirklich beeindruckend ist nur das Castello di Lombardia (Friedrich ll), das trotz vieler Zerstörungen noch immer einen gewaltigen Bau darstellt sowie die Kathedrale.

 

Leicht enttäuscht fahren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel nach Piazza Armerina, von wo aus wir morgen die Villa Romana del Casale besichtigen werden.

Als Ort für die Übernachtung wählen wir ein landwirtschaftlich betriebenes Gut, in dem auch Camper willkommen sind. Der Weg dorthin ist wegen der vielen Schlaglöcher und Verwerfungen abenteuerlichst. Zur Schadensbegrenzung werden wird dann jedoch freundlich von  zwei Pferden und einem Hund begrüßt, die sich frei auf dem Gelände bewegen.

 

 

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Samstag, 06.05.2017 Palermo II

Wir haben bei Weitem nicht alles Sehenswerte in Palermo besichtigt, vor allem nicht die vielen Museen. Das macht uns aber auch nichts, weil es uns insbesondere auf die erlebte Stimmung ankommt.

Wieder fahren wir mit dem Bus ins Zentrum und haben heute ein ganz besonderes Ziel. Mit einem italienischen Paar teilen wir uns die Kosten für ein Taxi nach Monreale, was bereits etwas außerhalb von Palermo liegt.

Das Bergstädtchen ist der unbestrittene Star unter den Ausflugszielen in der Umgebung Palermos. Der hiesige Normannendom (Weltkulturerbe) mit seinen prachtvollen Mosaiken bildet einen Anziehungspunkt allerersten Ranges. Normannenkönig Wilhelm ll. ließ die mächtige Kathedrale ab 1174 in nur wenigen Jahren erbauen.

Goldglänzend bedecken die weltberühmten Mosaiken den gesamten Innenraum, insgesamt über 6000 m² Fläche. Man kann sich an der Bilderpracht nicht satt sehen, sie ist überwältigend.

 

Der Blick auf das unterhalb liegende Palermo ist wunderbar.

 Am späten Nachmittag kehren wir aus Palermo zurück und geniessen einen ruhigen Abend.

 

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Freitag, 05.05.2017 Palermo I

Über Großstädte zu berichten ist immer eine Herausforderung. Meist gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten und diese zu beschreiben ist nicht sinnvoll und zielführend.

So ist es auch mit Palermo und wir beschränken uns hier hauptsächlich auf unsere Eindrücke und Empfindungen.

Vorneweg: Palermo ist eine faszinierende, quirlige Stadt mit viel Flair. Von der so häufig gewarnten Kriminalität haben wir Gott sei Dank nichts mitbekommen. Wie immer konzentriert sich das Interesse auf den historischen Kern. Neuzeitliche Vororte sind auch hier, so wie meistens, nichtssagend oder sogar hässlich.

Die Busverbindung von Sferracavallo ins centro storico von Palermo ist ausgezeichnet. Uns fällt positiv auf, dass die Menschen sehr kommunikativ und hilfsbereit sind. 

Gut ausgestattet mit Infomaterial beginnen wir unsere Erkundungstour. Schon nach kurzer Zeit haben wir einen ganz guten Überblick. Es gibt eine Vielzahl sehr aufwendig gestalteter Plätze, Kirchen und Paläste. An den meisten von ihnen nagt jedoch der Zahn der Zeit und vielleicht ist es gerade dieser Umstand, der eine faszinierende Wirkung erzeugt.

Wir folgen dem Stadtplan und sehen so die interessantesten Sehenswürdigkeiten - meistens nur von außen. Die Eintrittsgebühren für alle würden ein zusätzliches Butget erfordern.

 

 

Ein Muss jedoch ist der Besuch des Normannenpalastes (Palazzo Reale)

 

sowie der Capella Palatina, deren Innenwände mit unfassbar schönen Mosaikarbeiten geschmückt ist. 

Auch die besuchbaren Räumlichkeiten des Palastes sind ausserordentlich schön.

Ein gelungener und sehr interessanter Besichtigungstag geht zu Ende und wir freuen uns schon auf morgen.

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Donnerstag, 04.05.2017 Erice und Segesta

Es ist der ständige und oft böige Wind, der uns von diesem feinen freien Stellplatz vertreibt. Auch wenn das Meer hier nicht richtig badetauglich ist, wäre sonnen ohne diesen Wind bei dem herrlichen Wetter sehr angenehm. Aber so machts halt keinen Spaß.

Bei unserer Anfahrt nach San Vito kamen wir an Erice vorbei. Dieses wollen wir nun besuchen und fahren deshalb ein Stück zurück.

Erice ist ein pittoresker, sagenumwobener Ort auf einem etwa 750 m hohen Berg, der sich seinen mittelalterlichen Charakter zur Gänze erhalten hat. Vom Meeresniveau führt eine gut ausgebaute Straße über zahlreiche Serpentinen und Spitzkehren nach oben. Von dort ist der Blick hinunter auf Trapani und das Meer einmalig. Betritt man durch das alte Stadttor den Ort, fühlt man sich tatsächlich in mittelalterliches Ambiente versetzt.

 

Wir lassen uns Zeit und erkunden die engen Gassen mit ihren alten Gebäuden.

Über dieselbe Serpentinenstraße fahren wir zurück und da es für die nächsten Kilometer nichts zu sehen gibt, gönnen wir uns die Fahrt auf der im besten Zustand befindlichen mautfreien Autobahn. Welch ein Genuss! 

Segesta ist unser nächstes Ziel, welches sehr nahe an der Autobahn liegt. Hier bewundern wir einen bestens erhaltenen dorischen Tempel aus ca. 430 v.Chr., der als eines der bekanntesten sizilianischen Symbole griechischer Baukunst gilt. Wunderschön. Von der etwas höherliegenden dazugehörigen Stadt ist außer Grundfesten so gut wie nichts mehr erhalten, außer dem imposanten griechischen Theater mit Blick in die Berglandschaft und aufs Meer.

Tagesziel für heute ist ein sicherer Platz nahe Palermo, welches wir die nächsten beiden Tage besichtigen wollen. Diesen finden wir für Öffis günstig gelegen in Sferracavallo, ca. 15 km vor Palermo.

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Dienstag, 02.05.2017 Libertá a San Vito lo Capo

Es war richtig, den Campingplatz gegen den jetzigen freien Platz direkt am Meer zu tauschen. Richtig schön ist es hier am Felsenstrand mit seinen zwei, drei winzigen Sandbuchten. Und kitschig versinkt am Abend die Sonne vor unseren Augen im Meer. 

Italiener sind ausgesprochene Womo-Fans, mit dem 1.Mai und dem damit verlängerten Wochenende sind unzählige unterwegs - somit haben wir auch hier jede Menge als Nachbarn. 

Wir unternehmen den einen und anderen Spaziergang am zerklüfteten Strand mit grandiosem Blick aufs Meer und die umliegenden Berge.

Heute, nachdem der ganze Wochenendtrubel wie ein Spuk verschwunden ist, fahren wir nach San Vito, kaufen Fisch, Gemüse und Brot.

Beim Säubern der Fische in einer kleinen Bucht am Meer werde ich - man hält es nicht für möglich - von einer respektablen Muräne urplötzlich in den linken großen Zeh gebissen. Dieser blutet heftig, wird anschließend verbunden und alles ist gut.

Bei der nachfolgenden Fischgrillerei zieht eine große Schafherde mit Hüter und Hund an uns vorbei.

 

 

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